Geschichte

Geschichte von Kranzberg

Im Jahre 826 wurde der Ort erstmalig in Urkunden erwähnt.
Kurz nach 1200 nennen sich zum ersten Male wittelsbacher Dienstmannen nach “Chranichsperg”, einer Burg, die kurz zuvor wohl im Zusammenhang mit den Auseinandersetzungen des bayerischen Herzogs mit dem Freisinger Bischof zur Sicherung des Amperüberganges erbaut worden war.
Um 1230 hatte hier bereits ein wittelsbacher Landrichter seinen Sitz, der die herzogliche Vogtuntertanen des Hochstifts Freising und der Klöster Weihenstephan, Neustift bei Freising und Indersdorf verwaltete.
Seit der Mitte des 13. Jahrhunderts kann man von einem territorial fest abgegrenzten herzoglichen Landgericht und Verwaltungsbezirk Kranzberg sprechen, das in die Schergenämter Allershausen, Tünzhausen, Indersdorf, Langenbach und Garching untergegliedert war. In eigenartiger, kreuzförmiger Gestalt reichte es in Süd-Nord-Richtung von den Toren München bis in die Gegend von Pfaffenhofen an der Ilm und von Altomünster im Westen bis kurz vor Moosburg im Osten. Das bayerische Pfleggericht Kranzberg, zu dem die vor den Toren Freisings gelegenen Klöster Weihenstephan und Neustift gehörten, umfaßte dabei zangenartig das Gebiet der ehedem reichsunmittelbaren Bischofsstadt Freising. In dieser Form und Ausdehnung blieb es bis zum beginnenden 19. Jahrhundert bestehen.
1804 wurde nach der Mediatisierung und Säkularisierung des Hochstifts Freising von den bayerischen Behörden die Bildung eines königlichen Landgerichts Freising angeordnet, dem dabei mit den Schergenämtern Allershausen, Tünzhausen und Langenbach der größere Teil des Gebietes des nunmehr aufgelösten Landgerichts Kranzberg zufiel.

Das alte herzogliche Pflegschloß Kranzberg wurde im Dreißigjährigen Krieg 1632 von den Schweden geplündert und eingeäschert. Es wurde nicht mehr aufgebaut, die Steine der Burgruine fuhr man um 1660 nach München, wo sie für den Bau des neuen Turnierhauses Verwendung fanden. Nur die alte Burgkapelle St. Pantaleon wurde 1666 auf dem eindrucksvollen Burgstall wieder aufgebaut, von dem aus man eine ausgezeichnete Sicht über das Land an der mittleren Amper hat.

Von den alten Amtsgebäuden ist nur noch das in eine Gastwirtschaft (“Fischerwirt”) umgewandelte ehemalige Pflegerhaus erhalten. Eine dort angebrachte Gedenktafel erinnert an die Geschichte des ehemaligen bayerischen Landgerichts Kranzberg.